Conversation XLIV

Pascal Schwaighofer im Gespräch mit Vesna Tomse, Stadtsoziologin und -aktivistin, und Daniela Kühne, Dozentin für Öffentliches Recht an der Universität Luzern und stellvertretende leitende Gerichtsschreiberin am Verwaltungsgericht Zürich

the common


Im Rahmen des performativen und ephemeren Projekts La madonna dei tulipani malt Pascal Schwaighofer während der Gasträume2016 historische Tulpengemälde auf den Maagplatz beim Prime Tower. Wenn er mit den Tulpenmotiven symbolhaft auf spekulative Wirtschafts- und Finanzmechanismen anspielt, erfolgt dies an einem Ort, der im Zuge eines regelrechten Baubooms innert weniger Jahre vom Industriequartier zum Sitz internationaler «Wirtschafts- und Finanzplayer» geworden ist.

Gemeinsam mit Vesna Tomse und Daniela Kühne diskutiert Pascal Schwaighofer Fragen zu öffentlichen und privaten Räumen aus städtebaulich-soziologischer und rechtlicher Perspektive: Wie manifestieren sich private und öffentliche Bereiche und wo lassen sich Verschränkungen oder Grauzonen ausmachen? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Gestaltung, Zugänglichkeit und Nutzung? Welche Rolle spielen wirtschaftliche Interessen? Und inwiefern vermag das Konzept des «common», des Gemeinsamen, neue Perspektiven auf städtische Räume zu eröffnen?



Das Gespräch findet im Rahmen der Gasträume 2016 statt (bis 4. September 2016). 



Freitag, 15. Juni, 18h

Maagplatz, beim Prime Tower, Zürich (bei jeder Witterung)  
 

THE FEAR OF KILLING / THE FEAR OF BEING KILLED

Catherine Biocca 

Vernissage Freitag, 17. Juni 2016, 18h
Ausstellung 18. Juni – 24. Juni

Catherine Biocca (*1984) ist seit jeher fasziniert vom Umgang mit Gewalt in den westlichen Gesellschaften und insbesondere in der Pop- und Unterhaltungskultur. So hat sie sich in künstlerischen Arbeiten beispielsweise mit realen Gewalterfahrungen von SchauspielerInnen während Dreharbeiten auseinandergesetzt und recherchiert gegenwärtig über die Darstellung von Gewalt in Comics und Zeichentrickfilmen.

Bei Le Foyer realisiert die Künstlerin unter dem Titel THE FEAR OF KILLING / THE FEAR OF BEING KILLED eine raumgreifende, ortsspezifische Installation, die das Moment der Gewalterfahrung oder –anwendung und die damit verbundenen Angstgefühle in einer unmittelbar subjektiven Perspektive thematisiert – wie es etwa ChirurgInnen und PatientInnen mitunter erfahren oder wie wir sie vom Hindurchschlängeln auf dem Fahrrad zwischen Lastwagen und Gehsteig kennen. Das räumliche Setting aus einem weichen, rosafarbenen Bodenbelag, aus dem spitzige Einwegspritzen aus Plastik ragen, mutet klinisch an und lässt an die sterile Atmosphäre in einem Krankenhaus denken. Gleichzeitig ist es von einer unterschwelligen Aggression bestimmt. Die Spritzen schränken denn auch die Bewegungen der BesucherInnen in der Ausstellung ein: Sie müssen sich sorgsam einen Weg bahnen um sich die präsentierten Videoarbeiten anzusehen und werden unweigerlich Teil der installativen Arbeit.
 
Für Catherine Biocca die Aspekte einer passiven oder aktiven Gewalterfahrung mit dem Phänomen der Schadenfreue verknüpft, welches sie in ihrer künstlerischen Praxis ebenfalls seit längerer Zeit umtreibt. In der Videoarbeit GERTIE RELOADED trägt ein von Catherine Biocca kreierter Avatar verschiedene Definitionen von Schadenfreude vor, die aus Zeichentrickserien wie The Simpsons, aber auch aus Publikationen der Psychologie oder der Soziologie stammen. Die vorgetragenen Auslegungen machen die Dichotomie zwischen Empathie und Schadenfreude deutlich und werfen die Frage auf, warum diese Art von Amusement dennoch so verlockend ist.


Öffnungszeiten

Sa / So 12 – 18h
Do / Fr 14 – 18h und auf Anfrage

Samstag, 18. Juni, 18h 
Catherine Biocca im Gespräch mit Lucio Biocca, Kinderarzt, und Johan Lind, Schauspieler


Catherine Biocca, THE FEAR OF KILLING/THE FEAR OF BEING KILLED, 2016 (Foto: Claude Gasser)


Conversation XLVIV

what we do for? what we do with?

Daniel Hauser, Mitglied von RELAX (chiarenza & hauser & co), im Gespräch mit Mascha Madörin und Chus Martinez

Wie funktioniert der Kapitalismus im Kunstkontext? Welche Strategien können sich KünstlerInnen und Kollektive aneignen, um die tradierten kapitalistischen Verwertungslogiken auszuhebeln und gesellschaftliche Machtverhältnisse aufzuzeigen? Im Dialog mit Daniel Hauser gehen die feministische Ökonomin Mascha Madörin und die Kuratorin Chus Martinez diesen Fragen nach.

Das Gespräch findet im Rahmen der von Marie-Antoinette Chiarenza (RELAX) kuratierten Ausstellung Jobben + Studieren: what artist do for money? statt, die bei Le Foyer zu Gast ist. Präsentiert werden Videoessays von aktuellen und ehemaligen Studierenden der F+F, die das von der Manifesta 11 gesetzte Thema 'what people do for money' auf die Arbeits- und Lebensbedingungen von Studierenden anwenden. Mit Videoessays von Rita Capaul, Yannick Fuhrer, Yvonne Good, Silvia Popp, Micha & Stefani Reichenbach, Judith Weidmann und Karin Wiesendanger sowie mit Beteiligung von Juliette Russbach & Sarah Sandler, Studentinnen des Programms Work.Master, HEAD Genève.

Eröffnung Ausstellung: Montag, 6. Juni, 17.30h
Ausstellung: 6. bis 12. Juni, Di–So, 14–19h
Gespräch: Sonntag, 12. Juni, 11h
(Teil der Reihe guest_*talk der F+F Schule für Kunst und Design)